3. Juni 2017 – TddZ („Tag der deutschen Zukunft“)

6. Juni 2017

„Das war ein großer Tag für die Stadtgesellschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl in Karlsruhe“, so das Resümee von OB Dr. Frank Mentrup zu den Geschehnissen am 3. Juni 2017 in Durlach. Tatsache ist jedoch: Die bundesweit zum sog. „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) angereisten Neonazikader sind marschiert! Das Aktionsbündnis ist mit seinem erklärten Ziel gescheitert, den rechten Aufmarsch zu verhindern! Das Netzwerk Karlsruhe gegen Rechts hat sich als Papiertiger erwiesen. Der antifaschistische Protest in Karlsruhe fiel damit hinter das Jahr 2013 zurück, wo es einem geeinten und starken Antifaschistischen Aktionsbündnis (AAKA) gelungen war, einen ähnlich großen Naziaufmarsch erfolgreich zu unterbinden. Und statt des vom OB beschworenen „Zusammengehörigkeitsgefühls“ gab es im Vorfeld und vor Ort massive Spaltungsbestrebungen. Die Einheit des Aktionsbündnisses 2017 (AAKA + Netzwerk Karlsruhe gegen Rechts) wurde durch die Alleingänge der Stadtverwaltung und des DGB Stadtverbands untergraben. Kundgebungen und Demo wurden am Bündnis vorbei angemeldet und durchgeführt. Die Mahnwachen des Bündnisses wurden dabei räumlich und konzeptuell abgetrennt. Demosanitäter meldeten über hundert Übergriffe der Polizei mit zahlreichen Verletzten. Der Informationsfluss wurde von Verantwortlichen nicht an die Kundgebungs- und Demoteilnehmer weitergeleitet. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer wussten so gar nicht was einige hundert Meter von ihnen entfernt geschah. So war auch keine praktische Solidarität mit den Betroffenen der Polizeigewalt möglich.

Sowohl die Medienberichterstattung im Vorfeld als auch die Verlautbarungen städtischer Funktionsträger inszenierten ein mediales Schreckenszenario, in dem, anstatt vor der Gefahr des Neofaschismus zu warnen, vor mutmaßlichen „linken“ Gewalttätern gewarnt wurde. Der tatsächliche Verlauf der Ereignisse hat diese Propaganda Lügen gestraft. Von antifaschistischer Seite ging am 3. Juni keine Gewalt aus! Gewalttätig zeigten sich dagegen Stadt und Polizei, die mit einem monströsen Polizeiaufgebot nicht nur eine einschüchternde Drohkulisse schufen, sondern zudem einen der brutalsten Polizeieinsätze seit Jahrzehnten durchführten. Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit wurden ausgehebelt, z.B. dadurch, dass Antifaschistinnen und Antifaschisten die Teilnahme an angemeldeten Mahnwachen verweigert wurde. Anstatt die Bewegungsfreiheit der Nazis einzuschränken wurde die Bewegungsfreiheit nicht nur des antifaschistischen Gegenprotests sondern auch der ansässigen Durlacher Bevölkerung beeinträchtigt. Für Polizei und Stadtverwaltung hatte der Erfolg der Nazi-Versammlung offensichtlich absoluten Vorrang vor den Interessen unbeteiligter AnwohnerInnen und den Interessen des antifaschistischen Gegenprotests. Dies war eine politische Entscheidung für die es keine rechtliche Notwendigkeit gibt!

Der 3. Juni 2017 hinterlässt einen schweren Rückschlag für den antifaschistischen Protest in Karlsruhe, der in den kommenden Monaten und Jahren gestärkt und wiederaufgebaut werden muss. Die VVN-BdA hält ihre begründete Verbotsforderung für die Zukunft aufrecht! Das sind wir unseren vom Naziregime ermordeten Kameradinnen und Kameraden schuldig! Am 19. April 1945 schworen 21.000 Überlebende auf dem Appellplatz des KZ Buchenwalds über Partei- und Weltanschauungsgrenzen hinweg: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Das Verbot faschistischer und neonazistischer Organisationen und Versammlungen ist die richtige Konsequenz aus den Erfahrungen der deutschen Geschichte.

Video: Befreiungstag am 8. Mai 2017

5. Juni 2017

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PM: Begründete Verbotsforderung ignoriert – Stadt zieht jetzt die Notbremse

1. Juni 2017

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Kein Platz für Nazis #notddz

27. Mai 2017

Bitte stören

Wir rufen alle Menschen in unserer Stadt auf, gemeinsam den Aufmarsch am 3. Juni 2017 zu verhindern!

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Unser Infostand am 1. Mai

2. Mai 2017

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Unsere Infotafeln als pdf:

8. Mai – Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg

Portrait Karl Wagner

Portrait Ludwig Marum

Gedenken an die Zerstörung der Stadt Gernika vor 80 Jahren und an den antifaschistischen Widerstand aus Karlsruhe und Baden

25. April 2017

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Neues Flugblatt zur Mobilisierung gegen den TddZ

23. April 2017

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8. Mai: Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg

16. April 2017

Andrée Fischer-Marum, Enkelin von Ludwig Marum, spricht über den Weg ihrer Familie nach dem Mord an Marum 1934 im KZ Kislau

am Tag der Befreiung

8. Mai 2017

19 Uhr im ver.di-Haus KARLSRUHE (gr. Saal 7. OG)

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Landesweiter Ostermarsch 2017 in Stuttgart

8. April 2017

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„Welche Zukunft? Eine Welt des Friedens und der Freiheit!“

11. März 2017

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund des Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) lädt ein zu ihrer Veranstaltung im Rahmen der „Karlsruher Wochen gegen Rassismus“:
„Welche Zukunft? Eine Welt des Friedens und der Freiheit!“
Film- und Diskussionsveranstaltung mit Mathias Meyers, Mitautor des Films über das Leben von Peter und Ettie Gingold und deren Widerstand gegen den Faschismus,
Mittwoch, 22. März
Ständehaussaal (Ständehausstraße 2, KA-Innenstadt)
Beginn: 19.30 Uhr
Teilnahme kostenlos
Der 30-minütige Dokumentarfilm „Zeit für Zeugen – Eine Hommage an Ettie und Peter Gingold“ wird den Einstieg in eine Diskussion über die aktuell sehr bedrohliche gesellschaftliche Rechtsentwicklung bieten. Damit stößt die Veranstaltung die Debatte um die historische Notwendigkeit des antifaschistischen Widerstands an. Dies ist gerade vor dem Hintergrund des bundesweiten Neonaziaufmarschs am 3. Juni in Karlsruhe von aktueller Bedeutung, aber auch darüber hinausgehend! Ausgehend vom Leben und Wirken Ettie und Peter Gingolds soll die Diskussion den Blick auf einen antifaschistischen Zukunftsentwurf richten, auf die historische Pflicht zur Abwehr faschistischer und neonazistischer Angriffe auf die Demokratie, den Frieden und die Freiheit. Die Frage steht auf der Tagesordnung der Geschichte und Gegenwart: „Welche Zukunft? Eine Welt des Friedens und der Freiheit!“
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