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14. Januar 2025
Berliner Appell: Die Waffen nieder!
13. Dezember 2024

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Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus
10. November 2024
9. November 2024 – Naziaufmarsch verhindern!
9. November 2024

Pressemitteilung des Karlsruher Netzwerks gegen rechts
Erfolgreicher Gegenprotest gegen den Naziaufmarsch von Die Rechte und NPD am 9. November – unverhältnismäßiger Polizeieinsatz
Über 2.000 Menschen folgten dem Aufruf des breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses Netzwerk gegen rechts und protestierten auf dem Bahnhofvorplatz Durlach gegen die Provokation der faschistischen Kleinstparteien NPD und Die Rechte. Ausgerechnet am 9. November, dem Erinnerungstag an die Reichspogromnacht 1938 planten sie ihren Aufmarsch.
Die große Beteiligung und ein bundesweites Medienecho sind ein großartiger Erfolg. Das Netzwerk gegen rechts wird über die verschiedenen gesellschaftspolitischen Gruppen hinaus als wichtiges Bündnis in der Auseinandersetzung gegen rechts wahrgenommen und aktiv unterstützt. Wir sind unverzichtbarer Bestandteil der Karlsruher Zivilgesellschaft.
Etwa 20 Faschist*innen versammelten sich am Bahnhof Durlach, darunter auch Christian Worch, Bundesvorsitzender von Die Rechte und Jan Jaeschke, Landesvorsitzender der NPD Baden-Württemberg. Aufgrund des im Voraus angekündigten massiven Gegenprotestes konnten die Nazis ihre gedachte Demonstration nur in einem weniger als 500 Meter langen Straßenabschnitt fern der Durlacher Altstadt und quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen. Nach kaum einer Stunde war der Spuk vorbei. Ob ihre rechtsrelevanten Provokationen mit Abspielen aller drei Strophen des Deutschlandliedes und das Zeigen der Reichskriegsflagge Konsequenzen haben wird, ist uns derzeit noch unbekannt.
Dass einige Demonstrant:innen an den Absperrgittern abseits des Kundgebungsplatzes des Netzwerks ihre Gesichter verdeckten, ohne dass daraus Gewalt hervorging, wurde von der Polizei als Verstoß gegen das Vermummungsverbot gewertet. Daraus entsprang eine überharte und unverhältnismäßige Reaktion, indem durch polizeiliche BFE-Trupps in brutaler Weise einzelne Menschen aus der Menge gegriffen, zur Personalienfeststellung verschleppt wurden. Dies geschah ohne Rücksicht auf körperliche Unversehrtheit der Betroffenen. Einige wurden verletzt, auch Unbeteiligte wurden gestoßen, bekamen Schläge. Ein Demonstrant wurde schwer verletzt und musste im Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden.
BFE-Trupps und berittene Polizei provozierten mehrfach auf dem Kundgebungsplatz des Netzwerkes. Da dort kein Anlass zu polizeilichem Eingreifen bestand, setzten die Kundgebungsorganisator:innen durch, dass die Polizei den Platz zu verlassen musste. Die übergroße Härte und Rücksichtslosigkeit einiger Polizeitruppen bestärkt das Misstrauen in die Polizei und lässt befürchten, dass bei sich verstetigendem Rechtsruck die demokratischen Rechte wie die körperliche Unversehrtheit der Bürgerinnen und Bürger von der Polizei missachtet werden.
Auf der Kundgebung des Netzwerks sprachen Redner:innen von der VVN-BdA, den NaturFreunden, aus der Kirche und Deutsch-Muslimischen Arbeitskreis, jungen Gewerkschafter:innen, der Flüchtlingssolidaritätsgruppe Seebrücke, dem Offenen Antifaschistischen Treffen.
Uns erreichten zahlreiche Solidaritätserklärungen aus den Bereichen Fußball, Politik, Kultur, Initiativen und Einzelpersonen. Sie wurden während der Kundgebung vorgelesen.
Gedenkkundgebung für die Opfer der Reichspogromnacht
28. Oktober 2024

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 überfielen NS-Kommandos in ganz Deutschland jüdische Geschäfte, Fabriken und Wohnungen und hinterließen eine Spur der Verwüstung. In Karlsruhe wurden alle drei Synagogen in Brand gesetzt und zerstört, 400 jüdische Männer zwischen 16 und 60 Jahren im Zug nach dem Konzentrationslager Dachau in sogenannte „Schutzhaft“ verschleppt. Die Geschehnisse dieser sogenannten „Reichspogromnacht“ markierten den Übergang von der Diskriminierung jüdischer Menschen seit 1933 und deren Entrechtung durch die Nürnberger Gesetze seit 1935 in offenen Terror, der mit der Ermordung von 180.000 Jüdinnen und Juden in Deutschland endete -, weltweit mit fast sechs Millionen.
Diese offene terroristische Diktatur diente zum einen der Verstärkung antisemitischer Ressentiments, zum anderen der Legitimierung der endgültigen Ausplünderung aller jüdischen Menschen durch Raub und Arisierung von Unternehmen und jüdischem Eigentum. Die Ausplünderung eines Teils der eigenen Bevölkerung war in den Augen des Nazi-Regimes dringend notwendig geworden zur Finanzierung der Aufrüstungspolitik. Außerdem diente die Aktivierung dieses antisemitischen Terrors auch der praktischen Einstimmung der deutschen Bevölkerung auf den kommenden Krieg.
Heute erleben wir in Deutschland wieder, wie Rassismus und Antisemitismus in Verbindung mit einer immer aggressiver werdenden Aufrüstungs- und Kriegspolitik aufflammen. Die Geschichte lehrt uns: Repression nach Innen und Aggression nach Außen sind Zwillinge, die ebenso zusammengehören wie Demokratie und Frieden. Die VVN-BdA Karlsruhe lädt am 9. November zu einer Gedenkkundgebung für die Opfer der Reichspogromnacht ein, im Geiste des Schwurs von Buchenwald:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Naziaufmarsch am Tag der Reichspogromnacht verhindern!
24. Oktober 2024

9. Nov. 2024 – Naziaufmarsch verhindern!
Am Jahrestag der Reichspogromnacht wollen die faschistischen Kleinstparteien „Die Rechte“ und die „NPD“ in Karlsruhe aufmarschieren und mobilisieren dazu überregional in ihren Kreisen. Die von der NSDAP organisierten Pogrome vom 9. auf den 10. November 1938 richteten sich flächendeckend gegen die jüdische Bevölkerung im Land und markierten den Beginn der systematischen Verfolgung und Deportation von Jüd:innen in Konzentrationslager, was später in die Shoa mündete.
Dass nun 86 Jahre später Faschist:innen aufmarschieren stellt eine Provokation sonders Gleichen dar. Diese Provokation werden wir nicht dulden und rufen daher alle Karlsruher:innen auf sich an der Protestaktion des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts zu beteiligen und gegen die Nazis aktiv zu werden!