Eröffnungsrede der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus
20. November 2016
Wir dokumentieren die Eröffnungsrede des Kreissprechers Jens Kany zu unserer heutigen Gedenkveranstaltung am Hauptfriedhof (Dokumentationen der anderen Redebeiträge folgen):
„Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
wir können seit einigen Jahren, verstärkt seit Beginn der Wirtschaftskrise in 2007/2008, eine erschreckend rasante Rechtsentwicklung beobachten. Sowohl bi uns in Deutschland, in der EU und, nicht erst seit den Wahlen in den USA, weltweit.
Diese Rechtsentwicklung hat bei uns verschiedene Aspekte: Da ist zum einen die immer offensiver und aggressiver auftretende neonazistische Szene. Da ist aber auch die zunehmende Stärke der AfD, die gewissermaßen eine Scharnierfunktion erfüllt, zwischen offenem Faschismus und sog. „bürgerlicher Mitte“. Diese rechte Hegemonie drückte aber auch die Politik der sog. „etablierten Parteien“ immer weiter nach rechts.
Vor diesem Hintergrund könnte man durchaus verzweifeln und die Hoffnung verlieren, dass wir das Ruder noch einmal herumreißen können. Aber gerade in diesen Situationen ist es wichtig, auch einmal zurückzublicken und – wie wir es heute tun – der Opfer des Hitlerfaschismus zu gedenken. Und darunter natürlich auch den Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern. Diese haben in ungleich schwierigeren Bedingungen gekämpft und sie blieben dennoch standhaft und haben ihren Mut und ihre Hoffnung nicht verloren.
Und wir haben heute einen entscheidenden Vorteil: Wir wissen um die Erfahrungen und Lehren früherer Generationen. Wir können aus der Geschichte lernen! Und eben deshalb sind wir hier heute zusammengekommen: Um zurückzublicken, zu gedenken, aber auch um hoffnungsvoll nach vorn zu schauen!“