Aufruf des AAKA zur Protestkundgebung am Samstag, 27.06., 13 Uhr, Stephanplatz
25. Juni 2020
Für Samstag, den 27.06. ist auf dem Stephanplatz in Karlsruhe eine rassistische Kundgebung mit dem Titel „#All lives matter“ angekündigt. Diese wird unter anderem von Jonathan Stumpf, einem Ex-NPD Kader organisiert. Stumpf machte in letzter Zeit vor allem dadurch von sich Reden, dass er, unter dem Deckmantel des Journalismus, mit Führungspersonen der Identitären Bewegung nach Lesbos reiste, um die dortige Lage der Geflüchteten für rassistische Hetze zu nutzen. Allerdings schlug ihnen dort nur handfester antifaschistischer Widerstand entgegen.
Die Werbung für die „All lives matter“ Kundgebung ist klar an ein Publikum gerichtet, das von einer Gefahr für die „weiße Rasse“ und Kultur ausgeht. Man kann den Titel „all lives matter“ also in diesem
Fall mit „white lives matter“ übersetzen. Doch auch so ist der Begriff „all lives matter“ inakzeptabel. Er leugnet das Problem, dass BIPoCs (Black, Indigenous and People of Colour) tagtäglich mit Rassismus zu
kämpfen haben und das ihre Leben in unserer (weißen) Gesellschaft als weniger wert angesehen werden. Es geht der BLM-Bewegung nicht um „only Black lives matter“ sondern um „Black lives matter too“. Gerade die rassistischen Anschläge in Hanau und Halle und die Hetzjagden letztes Jahr in Chemnitz zeigen, dass es notwendig ist zu betonen, dass Leben von BIPoC wichtig sind und es essentiell ist, sich offen gegen Rassismus und rechte Hetze zu positionieren. Antifaschismus muss immer auch antirassistisch sein – deshalb gehen wir am Samstag gegen rechte und rassistische Hetze auf die Straße. Es reicht nicht, einfach „nicht rassistisch“ zu sein, wir müssen antirassistisch sein, jeden Tag, in der Schule, auf der Arbeit, zu Hause und auf der Straße!
In Deutschland und weltweit hat sich aktuell der Widerstand gegen Rassismus nachhaltig verstärkt. Gerade dann und in Zeiten der Pandemie und Wirtschaftskrise erfolgt mit der Losung „All lives matter“ der Rückgriff auf bereits historisch gescheiterte Gewaltlösungen mit Rassismus als Herrschaftsmuster, das Menschenleben und Menschenrechte mit Füßen tritt. Der Spaltung durch Rassismus wollen und müssen wir geschlossen und solidarisch Widerstand entgegen setzen, denn wir dürfen nicht zulassen, dass mit rechter Hetze vermeintliche Ängste geschürt werden und so Menschen unter dem aktuellen gesellschaftlichen Druck auf Löhne und Lebenschancen für ihre menschenfeindlichen Ziele mobilisieren
können.
Schluss mit rassistischer Spaltung in der BRD!
Kein Platz für alte und neue Nazis in Karlsruhe!
Wir rufen daher alle dazu auf am Samstag auf die Straße zu gehen!
Gemeinsam werden wir uns entschieden gegen Nazis und rassistische Stimmungsmache stellen!
Gemeinsam können wir Rassismus effektiv bekämpfen und eine solidarische Gesellschaft, frei von Unterdrückung, aufbauen.
Kommt um 13 Uhr auf den Stephanplatz.
Gemeinsam zeigen wir, dass Nazis und Rassismus in Karlsruhe keinen Platz haben.
Antifaschistisches Aktionsbündnis Karlsruhe