Kunst gegen NS-Verbrechen
7. Februar 2016
Vernissage zur Ausstellung von Liane Holl am 30. Januar 2016 in Karlsruhe
Die Ettlinger Künstlerin Liane Holl (Künstlername „Serpente“) stellt seit dem 30. Januar 2016 einen Zyklus von 14 Bildern zum Thema „Kunst gegen NS-Verbrechen“ im ver.di-Haus Karlsruhe aus. „Ich möchte mit der Symbolik und dem grafischen Ausdruck der Bilder mit Hilfe psychologisch aufgebauter Technik ein Zeichen gegen das Vergessen setzen”, sagt die Künstlerin zu ihrer Motivation. Die Ausstellungseröffnung fand in Form einer Vernissage am Tag der Machtübertragung an den deutschen Faschismus statt. Eingeladen hatten ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald und die VVN-BdA Kreisvereinigung Karlsruhe. Vierzig interessierte Gäste folgten der Einladung. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Marianne Schmidt-Hangstörfer.
In ihren Eröffnungsreden machten Thorsten Dossow (stv. Bezirksgeschäftsführer ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald) und Jens Kany (Kreissprecher VVN-BdA Karlsruhe) auf die tagespolitische Aktualität des 30. Januar 1933 aufmerksam. Mit Blick auf die seit nunmehr einem Jahr stattfindenden regelmäßigen Neonaziaufmärsche in Karlsruhe sagte letzterer: „Wir müssen uns einerseits den Nazis auf der Straße in den Weg stellen und ihnen keinerlei Freiräume zugestehen. Wir müssen aber andererseits auch die Förderer und Nutznießer im Hintergrund erkennen und anprangern – damals wie heute.“
In ihrem Vortrag stellte Liane Holl ihre Bilder vor und erläuterte die Hintergründe. Der ausgestellte Zyklus entstand von Januar bis Mai letzten Jahres. Ihm liegt eine intensive Beschäftigung mit dem Thema zugrunde. Thematisch behandeln die Werke vor allem den Holocaust, weshalb die Künstlerin auch von einem „beweglichen Holocaust-Denkmal“ spricht. Aber auch andere Opfergruppen haben ihren Platz: „Juden, Kommunisten, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma und alle anderen, die ich nicht genannt habe.“ Neben den Opfergruppen wurden einige Bilder auch einzelnen Persönlichkeiten gewidmet, auf deren Biographie die Künstlerin in ihrem Vortrag einging: Ernst Wertheimer, Elsa Abt, Edith Stein und Chaim Ferber. Durchgängige Motive des Bilderzyklus’ sind die Streifen der KZ-Anzüge, die Symbole der verschiedenen Häftlingsgruppen und die Buchstaben des Hebräischen Alphabets.
Mit der Vernissage wurde die Ausstellung eröffnet, die drei Monate im ver.di-Haus Karlsruhe verweilen soll. Die Ausstellung kann nach Rücksprache mit der Künstlerin besucht werden.
(Kontakt: lianeholl@gmail.com)