Gedenkkundgebung für die Opfer der Reichspogromnacht
28. Oktober 2024
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 überfielen NS-Kommandos in ganz Deutschland jüdische Geschäfte, Fabriken und Wohnungen und hinterließen eine Spur der Verwüstung. In Karlsruhe wurden alle drei Synagogen in Brand gesetzt und zerstört, 400 jüdische Männer zwischen 16 und 60 Jahren im Zug nach dem Konzentrationslager Dachau in sogenannte „Schutzhaft“ verschleppt. Die Geschehnisse dieser sogenannten „Reichspogromnacht“ markierten den Übergang von der Diskriminierung jüdischer Menschen seit 1933 und deren Entrechtung durch die Nürnberger Gesetze seit 1935 in offenen Terror, der mit der Ermordung von 180.000 Jüdinnen und Juden in Deutschland endete -, weltweit mit fast sechs Millionen.
Diese offene terroristische Diktatur diente zum einen der Verstärkung antisemitischer Ressentiments, zum anderen der Legitimierung der endgültigen Ausplünderung aller jüdischen Menschen durch Raub und Arisierung von Unternehmen und jüdischem Eigentum. Die Ausplünderung eines Teils der eigenen Bevölkerung war in den Augen des Nazi-Regimes dringend notwendig geworden zur Finanzierung der Aufrüstungspolitik. Außerdem diente die Aktivierung dieses antisemitischen Terrors auch der praktischen Einstimmung der deutschen Bevölkerung auf den kommenden Krieg.
Heute erleben wir in Deutschland wieder, wie Rassismus und Antisemitismus in Verbindung mit einer immer aggressiver werdenden Aufrüstungs- und Kriegspolitik aufflammen. Die Geschichte lehrt uns: Repression nach Innen und Aggression nach Außen sind Zwillinge, die ebenso zusammengehören wie Demokratie und Frieden. Die VVN-BdA Karlsruhe lädt am 9. November zu einer Gedenkkundgebung für die Opfer der Reichspogromnacht ein, im Geiste des Schwurs von Buchenwald:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“