Karlsruhe: 8. Mai – Tag der Befreiung

2. Mai 2022

Kundgebung am 8. Mai 2022 um 15 Uhr am Platz der Menschenrechte (beim ZKM)

Der 8. Mai 1945 markiert mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht das Ende des zweiten Weltkrieges in Europa und des Faschismus in Deutschland. Für Millionen von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern, Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten war der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung.

Über 20.000 befreite Häftlinge des KZ-Buchenwald kamen am 19. April 1945 zum Totengedenken zusammen und schworen: 

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Aus den leidvollen Erfahrungen der Geschichte ergibt sich für die Bundesrepublik Deutschland, als völkerrechtliche Nachfolgerin des Deutschen Reiches, eine besondere Verantwortung zur Friedenssicherung in der Welt. Gerade vor dem Hintergrund des kriegerischen Konfliktes um die Ukraine liegt es in der Verantwortung der Bundesregierung nach diplomatischen Lösungen zu suchen. Noch mehr Kriegsgerät in die Krisenregion zu entsenden, die Bundeswehr historisch beispiellos aufzurüsten oder neue deutsche Großmachtphantasien zu hegen, bedeutet Öl ins Feuer zu gießen und den Konflikt zu eskalieren. Nicht der Mangel an Militär und Waffen haben zur heutigen Situation geführt, sondern der Mangel an Vereinbarungen über eine gemeinsame Sicherheit. Ein gemeinsames europäisches Sicherheitssystem unter gleichwertiger Berücksichtigung der legitimen Sicherheitsinteressen aller beteiligter Staaten auf Augenhöhe ist die historische Notwendigkeit. Kalte-Kriegs-Ideologie und Blockdenken, die gleichfalls 20 Jahren NATO-Osterweiterung zugrunde lagen, müssen überwunden werden. 

Friedenssicherung durch Abrüstung und Stärkung der internationalen Institutionen!