Die Friedensinitiative Bruchsal lädt ein:
9. November 2017, 18.00 Uhr in Bruchsal, Friedrichstraße beim Feuerwehrgerätehaus
Am 9. November 1938 zündeten die Nazis reichsweit die Synagogen an. In Bruchsal geschah dies in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Reichsweit wurden jüdische Geschäfte geplündert und die Auslagen auf die Straße geworfen. Zwei Jahre später, im Oktober 1940, deportierten die deutschen Behörden mehr als 6.500 Juden aus Südwestdeutschland in die nichtbesetzte Zone Frankreichs. So wurden in Bruchsal am 22. Oktober 1940 Menschen jüdischen Glaubens von den Nazis aufgefordert, sich im Bürgerhaus zu versammeln, entsprechend den Nürnberger Rassengesetzen, die im September 1935 verkündet wurden. So versammelten sich an jenem schicksalsreichen Tag etwa 80 Bruchsaler Juden, die die Nazis in den Abendstunden zum Bahnhof Bruchsal trieben und in Waggons verluden, um sie in das ranzösische Konzentrationslager Gurs zu deportieren.
Ein Hinweis ist auch die Inschrift auf einem Grabstein des jüdischen Friedhofs Bruchsal:„In Auschwitz vergast“. Gurs war quasi eine Außenstelle von Auschwitz, denn einige wurden nach Auschwitz weiter transportiert. Insgesamt deportierten die Nazis im Transitverkehr nach Gurs etwa 22.000 Gefangene, von denen mehr als 12.000 jüdisch waren. Mehr als 1.100 Gefangene starben im Lager. Sie wurden dort im benachbarten Friedhof begraben. Von den Bruchsaler Juden gibt es nur wenige Hinweise. Alles deutet darauf hin, dass 30 Menschen nach Auschwitz weiter transportiert und vergast wurden.